Rentier

7. Advent

Hürden Hochbegabter Kinder

Heute gibt es einen Fachartikel zum Thema Hochbegabung von Claudia Völkening. Die Frage, der sie heute in dem Artikel nachgehen, ist, was passiert mit Kindern in der Schule, wenn ihre Hochbegabung nicht erkannt oder ignoriert wird.

Was ist Hochbegabung eigentlich?

Hochbegabung kennt viele Definitionen. Einige wichtige Merkmale finden sich jedoch überall:

  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Sehr gute Merkfähigkeit
  • Vernetztes Denken
  • Hohe Intensität

Wenn du mehr darüber lesen möchtest, dann findest du hier mehr Zusammenhänge.

„Welche Hürden haben hochbegabte Schüler?"

Es ist einerseits wunderbar, wenn Inhalte schnell verstanden werden. Viele Fähigkeiten werden schon Jahre vor dem „normalen“ Zeitraum aufgebaut. Einige lernen selbständig im Kindergarten lesen oder rechnen.

Das kann dann zum Problem in der ersten Klasse werden.

Situationsbeispiel 1

Marie ist sechs Jahre alt und liest bereits kleine Bücher und Geschichten. Ihre Lehrerin lässt sie wie alle anderen Kinder auch, damit es gerecht ist und weil es jetzt so dran ist, mit der Anlauttabelle das Lesen üben.

Was macht Marie?

Marie versteht nicht, wozu das sinnvoll ist. Schnell merkt sie jedoch, dass Schüler:innen einzelne Buchstaben nacheinander sagen und zusammenziehen müssen. So geht das Lesen in Klasse eins. Also zeigt sie ihre Kenntnisse nicht und liest wie ihre Mitschüler:innen. Sie hat gelernt, dass alle immer zur selben Zeit alles gemeinsam lernen und können müssen. Sie lernt abzuwarten und ihren Lerneifer zu unterdrücken.

Situationsbeispiel 2

Max ist auch in Klasse eins und kann bereits im 1.000er Bereich rechnen. In den ersten drei Monaten lernt er den Zahlenraum bis 10 kennen. Nach zwei Wochen hat er komplett den Faden verloren, wozu er Glasnuggets sortieren soll und Kullern anmalen soll. Auch die verliebten Zahlen findet er blöd.

Was macht Max?

Als er dann über Wochen den 10er Übergang üben soll steigt er aus. Er möchte nicht in die Schule, weil es sinnlos ist und er dort nichts lernt. Zuhause hat er herausgefunden, dass es ein System des Multiplizierens gibt und rechnet fleißig für sich. Er hat gelernt, dass in der Schule nach seinen Kenntnissen nicht gefragt wird. Im Unterricht läuft er zu anderen Kindern, ruft „Laaangweilig“ in den Raum, wenn die Lehrkraft etwas erklärt und ärgert gerne die Mädchen, die so schön schrill kreischen.

Warum ist das so?

Zwei Kinder und nein, zum Glück treffen viele Kinder Lehrkräfte die anders sind als die von Marie und Max. Denn etwas zu üben, was man schon lange kann und anwendet, das ergibt doch wirklich keinen Sinn. Falls es doch passiert, gibt es häufig Schwierigkeiten im Verhalten oder gesundheitlich wie Kopf- und Bauchschmerzen. Also, schaut genau hin!

In der weiterführenden Schule fallen die Kinder übrigens manchmal auf, dass sie:

  • Fragen stellen, die über das Ziel hinaus gehen
  • Sich nicht anstrengen können – weil sie es nie mussten
  • Keine Lernstrategien haben – weil sie nie brauchten

Was können Lehrkräfte tun?

Zuerst einmal ist eine normale Differenzierung sinnvoll. Wenn ein Kind also lesen kann, dann braucht es nicht einzelne Wörter lesen. Da könnten dann unter Umständen bereits Lese-Mal-Bücher eine Idee sein, oder auch andere Texte, die zum flüssigen Vorlesen geübt werden können. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Lehrkräfte können einfach überlegen, was würden wir Kindern anbieten, die eine bestimmte Lernstufe erreicht haben. Mit etwas Mut kann das unabhängig von Klassenstufen gelingen.

Genauso kann es für das Fach Mathe geschehen. Es gibt eine Vielzahl an Knobelheften, oder jetzt in der Adventszeit eignet sich die Aktion „Mathe im Advent“. Da können täglich gute Knobelaufgaben zur Differenzierung genutzt werden. Auch hier können Lehrkräfte an den Kompetenzen anknüpfen, es muss nicht zwingend etwas vorweggenommen werden.

Welche Lehrperson möchtest du sein?

Zwei Kinder und nein, zum Glück treffen viele Kinder Lehrkräfte die anders sind als die von Marie und Max. Denn etwas zu üben, was man schon lange kann und anwendet, das ergibt doch wirklich keinen Sinn. Falls es doch passiert, gibt es häufig Schwierigkeiten im Verhalten oder gesundheitlich wie Kopf- und Bauchschmerzen. Also, schaut genau hin!

In der weiterführenden Schule fallen die Kinder übrigens manchmal auf, dass sie:

  • Fragen stellen, die über das Ziel hinaus gehen
  • Sich nicht anstrengen können – weil sie es nie mussten
  • Keine Lernstrategien haben – weil sie nie brauchten

 

Aber zum Glück gibt es immer Lehrkräfte, die ihre Schüler:inen fordern. Somit lernen die Kinder sich anzustrengen und können mit guten bis sehr guten Leistungen glänzen. Außerdem entwickeln sie ein gesundes Selbstwertgefühl.

Claudia Völkening, beratet mit ihrem Unternehmen Begabungsblick und ihren Kooperationspartnern Eltern hochbegabter Kinder. Sie bietet Diagnostik und Trainings an für Eltern und Pädagogen, damit sie Kinder und Jugendliche mit Hochbegabung leichter erkennen und fördern können. Danke Claudia für deinen Input.

Julia Löschl

Julia Löschl

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